


Buchkritik: Linz literarisch. Eine Anthologie von Gregor Gumpert, Ewald Tucai
Kategorien: Bücher, Belletristik, Anthologien, Linzvon: Gregor Gumpert, Ewald Tucai
Verlag: Bibliothek der Provinz Verlag für Literatur, Kunst
Linz ist nicht nur Stahlstadt
"Der Zug will auch nicht entgleisen vor Linz, er hält kurz in Linz, nie war ich in Linz, ich bin immer durchgefahren, Linz an der Donau..."Dieses Einleitungs-Zitat von Ingeborg Bachmann steht am Beginn dieser 300-seitigen Anthologie, die Lust macht, diese Stadt, deren Image eher nach Stahl riecht, einmal von einer anderen Seite kennenzulernen. Sieht man ins Inhaltsverzeichnis, so entdeckt man eine Vielzahl von bekannten Namen, die alle mit Linz in Verbindung stehen: Rilke, zum Beispiel, hat hier die Handelsakademie besucht, Herbert Achternbusch hat ein Theaterstück mit dem Titel "Linz" geschrieben, in dem er sich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzt. Ein ganzes Kapitel ist dem Thema "Krieg" gewidmet, mit Texten von Anna Mitgutsch, Heimrad Bäcker, Ludwig Laher, Claudio Magris u.a.
Ilse Aichinger erzählt von ihrer Kindheit in Linz, Alois Brandstetter denkt über Franz Stelzhamer nach und Eugenie Kain zeichnet ein Bild von sozialen Randschichten. Die Texte reichen vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die unmittelbare Gegenwart. Eine sehr ausgewogene Mischung aus Reiseberichten, Erzählungen, Auszügen aus Romanen, Gedichten und Briefen, mit ausführlichen Autoren-Porträts und Fotografien. Dem inhaltlichen Reichtum steht die optische Ausstattung in nichts nach – ein wahrer Genuß für Freunde bibliophiler Ausgaben.

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